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Aphasie: sich ausdrücken und verstanden fühlen

Aphasie

Ich arbeite täglich mit AphasikerInnen, also PatientInnen mit einer Sprachstörung, welche Beeinträchtigungen in den unterschiedlichsten linguistischen Bereichen zeigen (verstehen, sprechen, lesen, schreiben) und ich bemerke täglich, wie sehr sich Menschen mit einer Sprachstörung in ihren alltäglichen Tätigkeiten und ihrer Kommunikation oft eingeschränkt fühlen. Das Einkaufen und Bestellen bei der Feinkosttheke kann zu einem unüberwindbaren Hindernis werden. Amtswege werden zu Irrwegen und Mitmenschen reagieren ungeduldig, unterbrechen einem im Gespräch, wenn die Wörter nicht so schnell gefunden und ausgesprochen werden können. Das Zeitunglesen oder Fernsehen wird anstrengend, weil Zusammenhänge oftmals nicht mehr so deutlich verstanden werden. Familiengespräche mit Verwandten, die gleichzeitig vom Urlaub erzählen wollen, werden zu einem unklaren Strudel aus Informationen.
Man sehnt sich eventuell nach Gleichgesinnten, die das Schicksal teilen und mit denen man sich austauschen kann. In meiner Arbeitststelle findet täglich eine Kommunikationsgruppe statt, welche Aphasiker mit ca. dem selben sprachlichen Niveau zusammen und vorallem ins Gespräch bringt. Es hat mich gefreut, welche Freundschaften hier entstanden sind.
Eine Frau, die ebenfalls verstanden und gehört werden wollte ist Fr. Mag. Ulla Kaspar-Port. Eine Dame mit einem unbändigen Willen und einer Fähikgeit andere zu begeistern. Sie hat eine Plattform für Aphasiker, Angehörige, Behandelnde und Interessierte gegründet und leitet das Projekt
AIÖ – Aphasiker in Österreich. Auf der Homepage findet man Links und Downloads zum Thema Aphasie und auch Termine und Adressen von Selbsthilfegruppen sind auf der Homepage vermerkt, an denen Aphasiker und auch Angehörige teilnehmen können.
Denn – Durch´s Reden kommen die Leut´ zam.
—> http://aphasiker.at/

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